Das Seemuseum lud zur Vernissage der neuen Ausstellung «Wellen – Tauch ein!». Eine faszinierende Welt der Wellen eröffnete sich am Donnerstagabend den zahlreichen Gästen, die sich im Seemuseum zur Vernissage eingefunden hatten.

Mit dem Gedicht «Wie eine Welle» von Hermann Hesse stimmte Museumsleiter Christian Hunziker auf den Abend ein. Bereits in Hesses Gedicht schwingen zwischen den Zeilen neben den offensichtlichen Wasserwellen noch weitere Wellen mit, erläuterte Hunziker. Nämlich Lichtwellen, die den erwähnten Himmel blau färben oder Schallwellen, die Musik ans Ohr des Schreibenden tragen. Ob sich Hesse dieser Wellen bewusst war, als er das Gedicht 1901 verfasste, bleibt dahingestellt. Immerhin erhielt Willhelm Conrad Röntgen im gleichen Jahr den erstmalig verliehen Nobelpreis in Physik für die Entdeckung der nach ihm benannten Strahlung. Eine weitere Form von Wellen. Diese Vielgestaltigkeit von Wellen wollte das Ausstellungsteam von focusTerra in der Ausstellung zeigen, erklärte Dr. Gillian Grün, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Wissenschaftskommunikatorin im Projekt tätig war. Ein Forscher der ETH hatte die Projektidee an focusTerra herangetragen, das als Wissenschaftsmuseum zum Departement Erdwissenschaften gehört. Ziel der Ausstellung ist es daher auch, ein möglichst breites Publikum für die oftmals verborgene Welt der Wellen zu begeistern. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Instituten entstanden zahlreiche Mitmach-Stationen, die zum Entdecken, Ausprobieren und Spielen einladen: Verblüffende Experimente lassen die eigene Hand hinter Glaslinsen verschwinden oder Schall über unsere Knochen transportieren. Für uns nicht hörbare Ultraschallwellen zeichnen Muster auf unsere Hände, Kameras im Infrarot- und UV-Bereich zeigen Wärmequellen genauso wie Lichtschäden in unserer Haut. Das grösste Exponat der Ausstellung schlägt indes einen Bogen zu den weiteren Themen des Seemuseums: Das siebenmeterlange Strömungsmodell des neuen Dampfers für Untersee und Rhein ist als Leihgabe des Vereins Pro Dampfer zu bewundern. Mit diesem Modell konnten Geschwindigkeit und Strömungsverhalten genauso wie das Wellenbild des zukünftigen Dampfschiffs getestet werden.