Historikerin und Dampfschiffexpertin Nina Schläfli gibt in ihrem Vortrag vom 22. Januar Einblicke in jene Zeit, als Eisenbahn, Dampfschifffahrt und Tourismus zu einer (Wieder)Entdeckung der Bodenseeufer führten.
Aus schlammigen Buchten und einfachen Holzstegen erwachsen im 19. Jahrhundert rund um den Bodensee neue Hafenanlagen und -promenaden, an denen elegante Dampfschiffe anlanden. Mitte des 19. Jahrhunderts hat die Dampfschifffahrt am Bodensee ihre Anfangsschwierigkeiten überwunden und es bestehen regelmässige Verbindungen zwischen den damals noch fünf Anrainerstaaten. Und es sind auch die Hafenstädte Konstanz, Friedrichshafen, Lindau, Bregenz und Romanshorn, die zuerst von der aufkommenden Eisenbahn erschlossen werden. Eisenbahn, Dampfschifffahrt und Tourismus befeuern sich dabei gegenseitig: Die stattlichen Dampfschiffe benötigen grössere Hafenanlagen mit mehr Tiefgang, die Eisenbahn bringt Waren und Menschen an den See und diese wiederum verlangen nach bequemen und eleganten Ausflugsschiffen auf dem Schwäbischen Meer.
Die Historikerin und Nationalrätin Nina Schläfli widmet sich in ihrer Forschung der Industrie-, Technik und Verkehrsgeschichte des 19. Jahrhunderts mit Fokus auf den Dampfschiffbau bei Escher, Wyss & Cie sowie den Gebrüdern Sulzer. In ihrem Vortrag im Seemuseum beleuchtet sie die Verquickung von Verkehrs- und Tourismusgeschichte am Bodensee während der Belle Époque.
Der Vortrag findet im Rahmen der Sonderausstellung «Volldampf & Würfelglück. 200 Jahre Bodensee Kursschifffahrt» statt, die das Seemuseum bis zum 25. Mai 2025 zeigt. Die Ausstellung ist vor und nach dem Vortrag geöffnet, mit Barbetrieb.
Mi 22. Januar, Beginn: 19 Uhr, Eintritt: CHF 15.–, ermässigt 8.–, Anmeldung erwünscht an info@seemuseum.ch.