Feinen Adern gleich durchziehen Bäche unseren Lebensraum. Und bleiben dennoch meist im Verborgenen. In einer Doppelausstellung widmen sich Seemuseum und Museum Rosenegg den kleinen Fliessgewässern.
Im Museum Rosenegg eröffnen die kaleidoskopartigen Bilder der Fotografin Claudia Peyer eine künstlerisch-verspielte Perspektive auf das Leben im und am Bach. Museumsleiterin Dr. Yvonne Istas, Leiterin des Museums Rosenegg, zeigt sich begeistert: „Auf hoch ästhetische Art und Weise schafft es Claudia Peyer mit ihren Fotografien unseren Blick auf das Unscheinbare, auf die verborgenen Schönheiten zu lenken.“ Zu einem jahreszeitlichen Reigen vereint die Ausstellung Werke, die in den letzten drei Jahren an und in den Kreuzlinger Bächen entstanden sind. Die Fotografin selbst hat die Unterwasserfotografie ursprünglich in den Weltmeeren für sich entdeckt. Das Fotografieren in den heimischen Bächen bringe ganz andere Herausforderungen mit sich, erzählt Claudia Peyer: „Statt Korallenriffen und schillernden Fischen rücke ich hier filigrane Strukturen und Kleinstlebewesen in den Fokus, die sich sonst meist unseren Blicken entziehen. Mit dem Wechsel der Perspektiven wirken aber auch kleine Bäche wie grosse Lebensräume. Und durch das Spiel mit der Belichtung entstehen Aufnahmen, die die Phantasie anregen. “ Mit etwas Geduld entpuppten sich damit die heimischen Gewässer als Quellen des Lebens. „Nur die Finger werden hier schneller kalt“, lacht die Fotografin. Den Lebewesen dieser unbekannten Welt von nebenan widmet sich die Ausstellung im Seemuseum. Ein begehbares Audiobilderbuch lädt auf eine faszinierende Entdeckungsreise von der Quelle bis zur Mündung. Hier bilden Fotografien von Claudia Peyer zusammen mit einem eigens für die Ausstellung produzierten Audioguide ein stimmungsvolles Ensemble. Gestaltet hat den rund 60-minütigen Audiorundgang die Autorin Judith Zwick von der Theaterwerkstatt Gleis 5. „Die Besucher*innen sollen sich auf eine audiovisuelle Reise einlassen und gemeinsam mit dem Bach abtauchen“, erklärt Museumsleiter Christian Hunziker. Ziel sei es, diese versteckten Lebensräume ans Licht zu bringen. „Denn nur was wir kennen, können wir auch schützen“. Die beiden Ausstellungen entstehen im Zusammenhang mit dem Jubiläum 75-Jahre Stadt Kreuzlingen und sind im Museum Rosenegg bis zum 2. Jan. 2022, im Seemuseum bis zum 18. April 2022 zu sehen. Die Eröffnung wird am 8. Oktober mit einer Doppelvernissage gefeiert: Teil 1 startet im Museum Rosenegg um 17:15 Uhr, Teil 2 findet ab 19 Uhr im Seemuseum statt. Die Platzzahl ist beschränkt, um Anmeldung wird gebeten.